Aufgabe 11.1

Unterstützung bei der Dateneingabe

Das in Aufgabe 8.2 dargestellte Anwendungsprogramm zur Kautionsverwaltung benutzt Formulare in Fenstern zur Eingabe der Daten. Die Benutzer haben unterschiedliche, meist geringe Erfahrungen mit Rechneranwendungen, sind aber sachkundig in Bezug auf die Aufgabe. Sie wollen möglichst viel Unterstützung für die Benutzer bereitstellen.

  • Welche Möglichkeiten der Benutzerunterstützung können Sie einsetzen?
  • Wie hoch ist nach Ihrer Ansicht der Aufwand für die einzelnen Maßnahmen?
  • Auf welche Maßnahmen würden Sie am ehesten verzichten, wenn Ihnen nur begrenzte Entwicklungszeit zur Verfügung steht?

Lösung

Als Unterstützung lassen sich unter anderem betrachten

  • die Beschriftungen der Datenfelder,
  • die Anzeige einer Schablone bei vorgegebenem Datenformat,
  • die Anzeige eines erläuternden Textes in der Statuszeile,
  • die Anzeige eines so genannten Tooltips, eines kleinen Textfensters mit Erläuterungen, das erscheint, wenn der Zeiger längere Zeit über einem Interaktionselement verharrt,
  • abrufbare (passive) Hilfe kontextbezogen zum Interaktionselement, zum Dialogformular, zur Aufgabe,
  • aussagekräftige Fehlermeldungen bei unzulässigen Eingaben,
  • automatische (aktive) Hilfe bei bestimmten Abläufen des Dialogs.

Der Aufwand für die Beschriftungen und Schablonen ist relativ gering und muss ohnehin geleistet werden. Bei heutigen Entwicklungssystemen ist es meist auch einfach möglich, den Interaktionselementen Statusanzeigen und Tooltips zuzuordnen.

Fehlermeldungen sind ohnehin erforderlich, um einen korrekten Programmablauf zu ermöglichen. Der Aufwand für die Prüfung und Meldung variiert meist in Abhängigkeit davon, ob der Fehler direkt einer unzulässigen Eingabe zugeordnet werden kann oder ob er erst festgestellt werden kann, wenn mehrere Daten miteinander in Bezug gesetzt werden.

Die Entwicklung von Hilfesystemen ist sehr aufwendig. Dies gilt für aktive Hilfesysteme noch mehr als für passive Hilfesysteme. Bei begrenzten Ressourcen scheiden also aktive Hilfesysteme als erstes aus. Wenn auch ein passives Hilfesystem beispielsweise aus Zeitgründen nicht mit der gebotenen Sorgfalt entwickelt werden kann, sollte lieber gar keines als ein schlechtes Hilfesystem ausgeliefert werden. Stattdessen ist es besser, mehr Sorgfalt in die übrigen Unterstützungsmaßnahmen zu investieren und das fehlende Hilfesystem gegebenenfalls durch Schulung und Beratung auszugleichen.